Gen Z für eine Ausbildung im Tourismus gewinnen
Gen Z für eine Ausbildung im Tourismus gewinnen
Während der ReiseZukunft-Impulsveranstaltung zum Thema
„Gen Z für eine Ausbildung im Tourismus gewinnen – mit den richtigen Botschaften und Formaten“
zeigte Dr. Anika Jansen vom Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung, welche Botschaften wirklich wirken, wie Sie Ihr Azubi-Marketing zielgruppengerecht gestalten können und wie Sie junge Menschen dazu bewegen, sich für Ihren Betrieb zu entscheiden.
Hier finden Sie die Präsentation und die Videoaufzeichnung des Webinars:
Was ist eigentlich eine Generation?
Der Begriff „Generation“ wurde 1928 vom Soziologen Karl Mannheim geprägt.
Eine Generation umfasst Menschen, die in ihrer Jugendzeit ähnliche Erfahrungen gemacht haben – etwa durch gesellschaftliche Ereignisse, technische Entwicklungen oder kulturelle Trends. Diese prägenden Erlebnisse können sich in gemeinsamen Vorlieben, Einstellungen und Verhaltensweisen widerspiegeln.
Wichtig ist jedoch: Eine Generation ist keine einheitliche Gruppe. Innerhalb derselben Generation gibt es große Unterschiede – zum Beispiel durch verschiedene Lebensstile, soziale Milieus oder wirtschaftliche Hintergründe.
Die vier großen Generationen
Babyboomer (geb. 1956–1965)
Geprägt vom Wirtschaftswunder und der Frauenbewegung
Generation X (geb. 1966–1980)
Erlebt u. a. die „Generation Golf“ und den Mauerfall
Generation Z (geb. 2007–2012)
Geprägt von Globalisierung und Klimaschutzbewegungen
Generation Z (geb. 2007–2012)
Geprägt von Globalisierung und Klimaschutzbewegungen
Was prägt die Generation Z?
Die Generation Z (geboren zwischen 2007 und 2012) wächst in einer Zeit auf, die stark von Krisen und Veränderungen geprägt ist:
Krisen erleben: Klimakrise, Corona-Pandemie und wirtschaftliche Unsicherheiten sind zentrale Erfahrungen. Diese Krisen werden durch die mediale Dauerpräsenz besonders intensiv und unmittelbar wahrgenommen.
Digitalisierung & Social Media: Generation Z ist die erste Generation, die von klein auf mit Smartphones, Social Media und digitaler Vernetzung aufgewachsen ist. Das beeinflusst sowohl ihr Kommunikationsverhalten als auch ihre Weltwahrnehmung.
Elternrolle: Viele Angehörige dieser Generation sind Kinder sogenannter „Helikopter-Eltern“, die sie stark unterstützen und begleiten.
Demografie & Arbeitsmarkt: Der demografische Wandel sorgt dafür, dass ihre Rolle auf dem Arbeitsmarkt besonders wichtig wird – sie sind gefragt, können Anforderungen aber auch selbstbewusster stellen.
Was sind die (gegensätzlichen) Bedürfnisse der Generation Z?
Die Generation Z zeigt ein spannendes Spannungsfeld an Bedürfnissen, die sich teilweise widersprechen:
Durch Social Media und ständige Vergleiche entwickelt sich ein starkes Selbstbewusstsein und hohe Ansprüche – gleichzeitig entstehen jedoch Unsicherheiten und Druck.
Viele wünschen sich, ihre eigenen Träume zu verwirklichen. Gleichzeitig sind soziale Beziehungen zu Freunden und Familie sehr wichtig. Auch das Engagement für die Gesellschaft – etwa beim Klima- oder Umweltschutz – spielt eine große Rolle.
Generation Z strebt nach einer besseren Welt und lebt oft idealistische Werte. Zugleich sind Work-Life-Balance, Gesundheit und ein sicheres Umfeld zentrale Anliegen.
Sie lernen schnell und sind sehr anpassungsfähig – haben jedoch durch die ständige digitale Ablenkung oft eine kürzere Aufmerksamkeitsspanne.
Arbeitgeber stehen vor der Herausforderung, die gegensätzlichen Bedürfnisse der Generation Z aufzufangen und auszubalancieren.
Gen Z möchte arbeiten, aber nicht mehr um jeden Preis. Die Rahmenbedingungen müssen stimmen.
Erfolgreiches Ausbildungsmarketing für die Generation Z
Damit Ausbildungsmarketing bei der Generation Z ankommt, gilt: Tue Gutes – und sprich darüber.
Es reicht nicht, eine gute Ausbildung anzubieten – sie muss auch klar und attraktiv kommuniziert werden.
Wichtige Wünsche der Gen Z:
1. Sinnvolle Tätigkeit
2. Jobsicherheit & Übernahmechancen
3. Faire Ausbildungsvergütung
4. Gesundheitsfördernde Arbeitsumgebung
5. Work-Life-Balance & Wertschätzung
6. Teamgefühl & Gute Atmosphäre
7. Moderne Ausbildung und Entwicklungsmöglichkeiten
Das bedeutet für Unternehmen:
Eigene Stärken herausarbeiten: Was macht uns besonders? Worauf sind wir stolz?
Zielgruppe verstehen: Studien nutzen, Mitarbeitende aus der Generation Z befragen.
Kernbotschaften formulieren: Bedürfnisse der Zielgruppe aufgreifen und aktiv in der Ansprache nutzen.
Die richtigen Botschaften über die richtigen Formate weitergeben
Die Kernbotschaften im Ausbildungsmarketing sollten die Bedürfnisse der Generation Z aufnehmen – und über passende Kanäle kommuniziert werden. Wichtig ist, dort sichtbar zu sein, wo junge Menschen und ihre Eltern nach Informationen suchen.
Zentrale Formate & Kanäle:
Karriereseite & Stellenanzeigen: Klar, modern und ansprechend.
Social Media: Einblicke ins Unternehmen (z. B. Instagram-Live-Sessions mit Azubis, Storys aus dem Ausbildungsalltag).
Schulen: Unternehmenspräsentationen, Betriebsbesichtigungen, Praktika oder Bewerbungstrainings.
Eltern einbeziehen: Infoabende, Webinare oder spezielle Inhalte auf der Unternehmensseite.
Multiplikatoren: Lehrer durch Workshops einbinden, Patenschaften übernehmen, an Schulprojekten mitarbeiten.
Weitere Orte: Sichtbarkeit in Vereinen, Jugendzentren, im ÖPNV, Kino oder auf Stadtfesten.
Warum Generation Z jetzt im Fokus stehen muss
Ab 2025 beginnt der Renteneintritt der Babyboomer-Generation – und bis etwa 2040 werden viele erfahrene Fachkräfte aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden. Ohne die Generation Z geht es also nicht.
Wer ihre Bedürfnisse ernst nimmt und ein attraktives Arbeitsumfeld schafft, profitiert doppelt:
Die Gen Z fühlt sich angesprochen und bleibt dem Unternehmen treu.
Auch andere Generationen gewinnen durch moderne Strukturen, mehr Wertschätzung und ein gesundes Arbeitsumfeld.
FAQ
Die Bedürfnisse bleiben im Kern ähnlich – allerdings rückt das Thema Weiterentwicklung noch stärker in den Vordergrund.
Bieten Sie Job Enrichment (mehr Verantwortung, neue Aufgaben).
Ermöglichen Sie Job Enlargement (abwechslungsreiche Tätigkeiten, Einblicke in andere Bereiche).
So bleiben junge Mitarbeitende motiviert, engagiert und langfristig im Unternehmen.
Indem man auf Gemeinsamkeiten und den Mehrwert für alle setzt. Viele Benefits, die die Gen Z einfordert – wie flexiblere Arbeitszeiten oder Homeoffice – kommen letztlich allen Mitarbeitenden zugute.
Wichtig ist, mögliche Gefühle der Ungerechtigkeit ernst zu nehmen: Früher waren die Rahmenbedingungen andere. Wenn sich heute etwas ändert, dann nicht, um ältere Generationen abzuwerten – sondern um die Arbeitswelt so zu gestalten, dass alle profitieren.
Das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA)
Das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) unterstützt Unternehmen dabei, dem Fachkräftemangel aktiv zu begegnen.
- Handlungsempfehlungen & Studien: wissenschaftlich fundiert und praxisnah aufbereitet
- Daten & Analysen: speziell für die betriebliche Praxis relevant gemacht
- Formate: Vorträge, Webinare und ein eigener Podcast – auch auf Spotify und Social Media
Ziel ist es, Unternehmen konkrete Werkzeuge an die Hand zu geben, um ihre Fachkräftesituation nachhaltig zu verbessern.
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